2.Juli 1922
Gauturnfest in Waiblingen
Ein wunderbarer Tag brach an, als morgens um ½ 5 Uhr Trommelschlag ertönte und die Turner sich zum Abmarsch nach Waiblingen zusammenfanden, um sich daselbst im Wettstreit mit anderen Gauturnern zu messen. In Waiblingen angekommen, wurden wir in das uns zugwiesene Lokal geleitet. Nach einem kleinen Imbiss ging es zum Wettstreit auf den Festplatz an der Rems.
Als gegen 12 Uhr die Einzelwettkämpfe vorüber waren, ging es wieder ins Lokal, um das Mittagessen einzunehmen und den Durst zu stillen. Nachmittags um ½ 2 Uhr war Aufstellung des Festzuges in der neuen Bahnhofstraße. Als wir bei unserem werten Mitglied Herr Dr. Hahn vorbeimarschierten und ein dreifaches "Gut Heil!" ertönen ließen, spendierte uns derselbe für die Kasse 100 Mark, wofür auch an dieser Stelle herzlicher Dank gesagt sei. Auf dem Festplatz angekommen, war sofort Aufstellung zu den Massen-Freiübungen, welche vom größten Teil gut ausgeführt wurden.
Abends um 5 Uhr kamen die Preise zur Verteilung, wobei der Verein wieder einen 1. Preis erhielt. Im Fünfkampf gingen als Sieger hervor:
4. Preis: Strähle, Ernst mit 85 Punkten
9.Preis: Kurrle, Karl mit 67 Punkten
20.Preis: Beurer, Eugen mit 50 Punkten
Mittelstufe:
8. Preis: Eisele, Ernst
11 Preis: Weckerle, Willy
14. Preis: Kuhnle, Wilhelm
20. Preis: Medinger, Wilhelm
21. Preis: Medinger, Paul
23. Preis: Kuhnle, Otto
Unterstufe:
6. Preis: Haidle, Karl
Zöglinge:
11. Preis: Medinger, Robert
20. Preis: Schneck, Eugen
20. Preis: Schmid, Ernst
Nachdem die Preisverteilung vorüber war, ging es über Rommelshausen nach Hause, von wo uns die Blasmusik bis vor das Lokal begleitete.
Ernst Ehle, Schriftführer
26. Juni 1921
Wie festgesetzt konnte der Verein sein diesjähriges Gartenfest bei herrlichem Wetter abhalten. Sammlung war mittags um 2 Uhr im Lokal, von wo aus sich dann sämtliche Vereine, welche erschienen waren, um ½ 3 Uhr auf den Festplatz marschierten. Es ging dann bald ein reges Treiben an mit dem Glücksrad, Schießbude, auch die Musik gab ihr bestes her. Besonders interessant war das Turnen, da konnte man voller Hoffnung auf das nächste Gauturnfest blicken. Beim Schießen wurde leider unser Mitglied Ernst Idler am rechten Auge verletzt. Als es dunkel wurde, marschierte der Verein geschlossen ins Lokal, wo noch einige schöne Stunden bei Tanz und Musik erlebt wurden.
8. Juni 1919
Pfingsten, das liebliche Fest ist gekommen.
Auf diesen Tag freute sich schon lange manches Turner- und Mädchenherz, denn er versprach ihnen Freude und Lust. Schon um 4 Uhr morgens ertönte in den stillen Gassen das allbekannte Tagwachtsignal. Beim herrlichsten frischen Morgensonnenstrahl , der einen schönen Tag ahnen ließ, erfolgte um 4.30 Uhr der Abmarsch des Vereines unter den Klängen der Musik vom Lokal aus. Überaus große Teilnahme insbesondere der Damen waren es dank der Vorbereitungen. Der mehr als 160 Personen zählende Zug begab sich auf die Haltestelle, um sich durch die Eisenbahn nach Welzheim bringen zu lassen. Von dort aus ging der Fußmarsch an den inmitten des Waldes gelegenen Ebnisee. In dem Hotel fand eine Erfrischung statt. Die übrige Zwischenzeit wurde mit Kahnfahrten und Spielen ausgefüllt, so dass nur zu bald der Ruf zum Abmarsch ertönte. Der Bahn entstiegen wir um 6 Uhr an der Haltestelle, wo uns die Klänge der Musik freudig begrüßten und auf dem Heimweg nach Stetten begleiteten. Gegen 7 Uhr löste sich der Zug am Lokal auf. Jedes Gesicht trug die innere Zufriedenheit, die der Vorstandschaft zur Genüge diente, dass dieser Tag jedem das Seine gebracht hat. Restlos befriedigt und in dem Bewusstsein, mit dem Verein heute einen fröhlichen Tag erlebt zu haben, ging man nach Hause.
Möck, Schriftführer